Mittwoch, 1. September 2010

Zurück

Es war der 3. April 2009. Das Konzert war zu Ende. Ich war glücklich. Und ich freute mich darauf, wieder nach Deutschland zurückzukehren, Familie und Freunde wiederzusehen.

Ich verabschiedete mich von der Prinzessin und fuhr ins Hotel zurück. Es war zwar schon spät und ich musste am nächsten Tag früh aufstehen, doch ich hatte noch nicht alles gepackt. Viel geschlafen habe ich also nicht. (aber ich war auch zu aufgeregt)

Tja... was soll ich sagen. Ich hatte bereits so viel per Post nach Deutschland verschickt, so viel weggeschmissen... und dennoch hatte ich drei Kilo Übergepäck. Argh! Naja, mit gut Glück winken sie mich trotzdem durch. Hoffentlich.

Nach dem Packen habe ich noch Zuhause angerufen um nochmal alles mit meinem "Limousinenservice" abzusprechen und ging dann schätzungsweise gegen 3 oder 4 Uhr nachts schlafen.
Und ja, was soll ich sagen; die Nacht war kurz.

Es ist etwas schwirieg, aber wenn ich versuche es zu rekonstruieren, bin ich wahrscheinlich so um 11 Uhr vormittags herum abgeflogen. Bekanntermaßen sollte man in unseren "Zeiten des Terrors" am besten 2 Stunde vorher einchecken. Und wer mich kennt, weiß, dass ich immer überpünktlich bin. Außerdem hatte ich mir gedacht, dass die Chance für Übergepäck nicht zahlen zu müssen, wahrscheinlich größer sind, wenn man einer der ersten Passagiere ist.
Und mit dem Weg zum Flughafen etc komm ich zu dem Ergebnis, dass ich wahrscheinlich irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr morgens wieder aufgestanden bin.
Wie gesagt, eine kurze Nacht. Aber man kann ja im Flugzeug schlafen.

Nun, ich kam also mit einer großzügigen Zeitspanne heil am Flughafen an, ging zum Schalter und all meine Hoffnungen wurden zerschlagen. Ich musste um die 100 Euro für mein Übergepäck zahlen. Mist!
Nunja, nichts zu machen.
Ich aß noch was am Flughafen und dann ging's endlich ab nach Hause.

Der Flug war eher unspektakulär. Leider gab's nur geteiltes Fernsehen und so war das Unterhaltungsprogramm eher beschränkt (keine Ahnung, was die Leute in Slumdog Millionaire sehen). Attraktive "Flufbegleiter" gab's auch keine wie mit FinAir ein halbes Jahr zuvor. Aber ich hatte ja Lesestoff und vor allem Musik. Und, ach ja, ich war ja müde.
Ja, müde schon, nur schlafen? Schlafen konnt ich natürlich nicht...

Naja, um die 12 Stunde später, irgendwann gegen 16 Uhr nachmittags lokale Zeit, kam ich in Amsterdam an. Und ich weiß nicht, irgendwie gefiel mir Helsinki besser. Aber zugegeben, ich hatte seinerzeit auch keine fünf Stunden aufenthalt. Und erst ne gute Stunde Flug hinter mir, statt seit mehr oder weniger zwei Tagen wach zu sein.
Aber irgendwie gingen die 5 Stunden doch schneller, als ich gedacht hätte. Ich tauschte meine letzten Yen um und kaufte mir (zwei Mal) was zu essen. Und Lakritze. Wie in Helsinki!

Und dann ging's endlich ab nach Hause. Um 22 Uhr irgendwann kam ich in Hamburg an. Ich bin noch mindestens ne viertel Stunde gelaufen - vom einen Ende des Flughafens zum anderen - um mein Gepäck zu holen.
Draußen wartete meine Mutter um mich abzuholen. Erkannt hat sie mich übrigens nicht. Na sowas.

Aber ja, vielmehr weiß ich von dem Abend nicht mehr. Nur dass ich natürlich ganz viel erzählen wollte (trotz ausführlichem Telefonkontakt) etc., aber irgendwann auf dem Sofa eingeschlafen bin, als meine Mutter grade Tee gemacht hat.
Vieles (inkl. dem Überreichen von Mitbringsel) konnten wir allerdings am nächsten Tag nachholen, bevor sie wieder nach Flensburg zurück fuhr.

(Apropos Mitbringsel.
Ich hatte ja wärhend ich in Japan war bei manchen Leuten nachgefragt, ob sie bestimmte Wünsche hatten.
Mein Vater hatte sich halb im Scherz ein Samuraischwert aus Damaszener Stahl gewünscht (an dieser Stelle sei angemerkt, dass es sich bei einem Katana zwar um einen ähnlichen Raffininationsprozess handelt, allerdings kein Damast im eigentlichen Sinne ist), was für meinen Geldbeutel aber eindeutig zu teuer gewesen wäre.
Auf dem Horyuji Gelände kam ich dann zufällig an einem Souvenir Stand vorbei, der unter anderen auch Brieföffner in Form kleiner Samuraischwerter verkaufte, und ich dachte; Ha! Das wär's doch. (später erfuhr ich übrigens von meiner Mutter, dass er sich aktuell tatsächlich einen Brieföffner wünschte. ausgezeichnet!)
Nun, als ich so meine Mitbringsel auspackte zuhause in Hamburg, entglitt mir für einen kurzen Moment das Gesicht. Denn ich hatte das Mini Katana zusammen mit den anderen Mitbringsel in meinem Handgepäck gehabt. Und auch wenn es nicht wirklich scharf ist oder so, ihre Arbeit haben die Leute an der Sicherheitskontrolle am Flughafen nicht gemacht. Beim Durchleuchten sieht man schließlich nicht, ob es eine echte Waffe ist oder nicht.
Bestätigt mich nur in meiner Ansicht, dass man das Geld lieber in besser ausgebildetes Personal statt in Körperscanner investieren sollte...)

Nicht lange nachdem meine Mutter weg war (oder war sie grade noch da?) kam auch der Herr Meister vorbei, der mich im September des Vorjahres bereits am Flughafen verabschiedet hatte.
Er hatte mein Handy dabei, dass ich im anvertraut hatte, und Zutaten für Oyakodon, wie verabredet. Denn in dem halben Jahr in Japan war mir kein einziges Mal gutes Oyakodon untergekommen. Viel anderes Leckeres, aber nicht Oyakodon.
Leider wurde auch an diesem Tag nichts daraus (du schuldest mir noch immer ein richtiges Oyakodon!).
Die Geschichte geht in etwa so:
Der Herr Meister wollte am Vorabend noch die letzten (frischen) Zutaten für das Essen kaufen. Es war ein schöner Tag. Warm. Die Sonne schien... Bestes Grillwetter könnte man sagen. Und das an nem Samstag. Hühnchen gab's keins mehr. Und was ist schon ein Oyakodon ohne Mama?!
Aber viel zu machen, gab's da ja nicht. Also machte er sich am nächsten Tag auf zu mir. Ohne Huhn. Und ohne Reis...
"Du hast doch bestimmt Reis vorrätig", meinte er.
Ja, klar. Woher glaubst du sind die drei Kilo Übergepäck? Ich bring immer Reis von meinen Reisen mit. Daher doch der Name.
Oder eben nicht.
Aber der Meister hatte eine gute Idee. Er hatte auf dem Hinweg einige offene Geschäfte gesehen. Offenbar Verkaufsoffener Sonntag.
Also ging wir raus, aber, ihr könnt es euch schon denken; Verkaufsoffener Sonntag, sicher. In der Innenstadt. Aber nicht bei mir.
Nunja, wenigsten Eier hatte er mitgebracht. Und bei mir stand doch tatsächlich noch ne Packung Dinkel rum.
Und so gab's am Ende "Kodon" mit "Dinkel wie Reis". Auch ein Erlebnis.

So sieht also mein halbes Jahr Japan aus.
Hoffe ihr konntet hin und wieder ein bisschen lachen.

Vorläufig ist das mein letzter Eintrag, doch sollte es mich irgendwann mal wieder ins Reich der aufgehenden Sonne verschlagen, werd ich's mir nicht nehmen lassen, an dieser Stelle darüber zu berichten.

Übrigens habe ich noch ein paar Fotos von meiner Weihnachtswoche und dem Jidai Matsuri hochgeladen, die in den ursprünglichen Beiträgen keinen Platz gefunden hatten. An einem späteren Zeitpunkt folgen vielleicht noch weitere Gallerien mit Bildern meiner früheren Japan Besuche. Mal schauen.


Man sieht sich!

Arghus Bargh


Musik: Kunal Ganjawala - Bheegi Bheegi Teri Zulafe

Samstag, 21. August 2010

Tokyo, Teil 4 - Buck-Tick

Ich weiß nicht, wer sich erinnert, aber in meinem Post über den Besuch des Sumiyoshi Taishas, hatte ich wie folgt angedeutet:
"Es war der 7. März [2009] und der Tag hatte nicht wirklich gut angefangen. Aber das ist eine andere Geschichte."
Und an dieser Stelle möchte ich die Geschichte gern erzählen.
Sie geht etwas weiter zurück. Denn als ich mich entschieden hatte, verfrüht nach Hause zurückzukehren, musste ich mich auch für ein Rückflugdatum entscheiden. Es gab eine Sache, die ich gern noch machen wollte, bevor es zurück ging: Einmal meine Lieblingsband live sehen.
Buck-Tick hatten kürzlich ein neues Album rausgebracht, und als feststand, dass der Tour Auftakt am 3. April im Großraum Tokyo stattfinden sollte, stand auch für mich fest, dass dies ein krönender Abschluss meines Aufenthaltens werden würde.
Ich hatte also mein Rückflugdatum auf Samstag, den 4. April gelegt, und stand am Tag des Starts für den Ticketverkauf extra früh auf. Dieser sollte um punkt 10 Uhr vormittags des 7. März anfangen, online.
Ich loggte mich ein, eigentlich zeitig genug, doch ich hatte keine Chance. Die Seite war so überlastet von den ganzen Leuten, die scheinbar auch ein Ticket wollten. 404
Also: Aktualisieren. Aktualisieren. Aktualisieren. Atualisieren. Aktualisieren, aktualisieren, aktualisieren....
Und als die Seite für mich wieder verfügbar war, waren alle Tickets für die "Premiere" weg.
Ich sag euch, in dem Moment mochte ich die Japaner nicht. Die hätten doch genau so gut ein späteres Konzert besuchen können. Ärsche!
Nunja, aufgeben wollte ich allerdings nicht. Also ging ich in den nächsten Wochen immer wieder auf Yahoo Auctions (eBay Japan gibt's nämlich nicht) und schließlich wurde ich fündig. Natürlich hätte ich die Auktion erst noch gewinnen müssen, doch diese Chance hab ich gar nicht erst gekriegt.
Ich meldete mich an, wollte bieten, doch nix da! Europäische Kreditkarten nehmen die nicht!
Scheisse! Verdammt! Ärsche!
Aber eine letzte Möglichkeit blieb mir ja noch.

Spulen wir mal vor zum 3. April.
Ich war ohnehin in Tokyo und ich hatte mir gesagt: Nu fährste hin zur Konzertlocation und wer weiß, vielleicht ist die Freundin von jemand krank geworden und der verkauft jetzt das extra Ticket oder so. You never know. Wirklich dran geglaubt habe ich nicht, aber wenigsten ein bisschem Merchandise wollte ich abstauben.
Gesagt, getan stand ich etwas später um ein T-Shirt reicher herum, als auch die Prinzessin nachkam. Sie hatte zuvor noch zu tun gehabt. Ich weiß nicht mehr was.
Also standen wir da und hielten gemeinsam Ausschau. Meine Begleitung hatte aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen riesigen Durst und als sie grade wieder am Automaten stand, schielte ich zu einem Tisch rüber, der grade aufgebaut worden war nahe des Merchandiseverkaufes.
"Was sind denn das für Schilder?", fragte ich mich "Und wozu soll der Tisch überhaupt gut sein?"
Ich versuchte denn Text zu entziffern, traute meinen eigenen Japanischkenntnissen in diesem Moment nicht und wurde plötzlich ganz hibbelig. Aufgeregt rief ich die Prinzessin zu mir und bat sie, meinen verdacht zu bestätigen. Ganz sicher war sie sich aber auch nicht, und so blieb mir nur nachzufragen.
Und was soll ich sagen; Mütter haben eben immer recht. "Vielleicht gibt es ja ne Abendkasse", hatte sie gesagt. Und ich hatte ihr nicht geglaubt. Abendkasse bei nem Rockkonzert?! Es war doch ausverkauft!
Aber tatsächlich! Wir haben zwei Tickets bekommen und sie waren nur so 300 Yen teurer als normal.
Danach hieß es nur noch warten. Wir kauften uns noch was zu essen und liefen ein bisschen in der nähe rum. Bei der Gelegenheit machte ich auch ein Foto vom Tour Wagen:



Leider ein bisschen dunkel, ich weiß. War eben schon abends.
Aber hier nochmal heller, dafür verwackelt:




Ja, und dann fing der Einlass an und es folgte die nächste Überraschung. Denn unsere Plätze waren sogar richtig gut. Weiter vorn wär natürlich noch besser gewesen, aber wir saßen mittig und hatten freie Aussicht auf die Bühne.
Bevor die Show anfing, machten wir noch Bekanntschaft mit meinem Sitznachbarn. Er hatte uns angesprochen und gefragt, ob wir Buck-Tick Fans seien... Er war so... ich weiß nicht, von der Kleidung her würde ich ihn höchstens auf Enddreißiger schätzen, aber er sah so verbraucht aus irgendwie. Für einen Japaner richtig alt...
Nun, er meinte auf jeden Fall, dass er von Anfang an Fan der Band gewesen war und sie auch persönlich kannte. Das er sie getroffen hat konnte er mit Fotos beweisen. Ob er wirklich mit ihnen befreundet ist, will ich nicht beurteilen, aber ein bisschen Stalker Flair hatte er schon.

Nun, das Konzert fing an und es war wirklich berauschend. Tolle Licht- und Bühnenshow, die man aber erlebt haben muss. Viele tolle Songs, hauptsächlich vom aktuellen Album, memento mori, aber auch "alte Hits", wie zum Beispiel Shanikusai, einer meiner Favoriten.
Und vor allem; Sakurai Atsushi gehört zu den Sängern, die auch auf der Bühne nach viel Bewegung die Töne noch treffen (was man wirklich nicht von allen Rock Acts sagen kann).

Das Konzert war zu Ende und ich war glücklich. Jetzt musste ich nur noch nach Hause und packen.


Nächstes Mal: Der Rückflug und mein erster Tag zurück in Deutschland.


Musik: Buck-Tick -Dokudanjou Beauty




(Ich glaub, ohne Frau würde mir das Video besser gefallen)

Donnerstag, 19. August 2010

Tokyo, Teil 3 - Reise nach Kamakura, oder "Enoshima - Insel meiner Träume"

Am 2. April ging's nach Kamakura. Ich hatte den Wunsch geäußert, noch einen letzten Ausflug zu machen, und die Prinzessin erhörte meine Bitte.

Wir fuhren morgens los und kamen ein oder zwei Stunden später an.
Kamakura ist unter anderem für seinen Daibutsu bekannt, doch man musste zwei oder dreihundert Yen eintritt zahlen, um aufs Gelände zu kommen, und so spannend finde ich Buddha Statuen auch nicht (die in Nara ist ohnehin größer), also gibt's nur ein Bild von Weitem:




Nach unserer Nichtbesichtigung entschieden wir uns, zur nächsten Sehenswürdigkeit zu Fuß zu gehen. Die Strecke war etwas länger, aber ich gehe ja gern zu Fuß und das Wetter war schön.



Der Tsurugaoka Hachimangu gilt als wichtigster Schrein Kamakuras. Bekannt ist er unter anderem auch für diesen 1000 Jahre alten Ginkgo...


...der leider im März diesen Jahres (also knapp ein Jahr, nachdem ich da gewesen bin) durch einen Schneesturm aus der Erde gerissen wurde. Blätter hatte er zwar lange nicht mehr, aber wer ihn in seiner vollen Pracht sehen möchte, kuckt mal auf die Wiki Seite.

Wir sahen uns noch das restliche Gelände an und liefen ein bisschen durch die Stadt, bevor wir uns aufmachten nach Enoshima, eine nahegelegenen Halbinsel:




Und ich muss sagen, das war eins meiner absoluten Highlights. Die Natur dort ist einfach Atemberaubend. Erahnen kann man es vielleicht an den Bildern, die ich gemacht habe, aber man muss einfach da gewesen sein um ihre volle Schönheit verstehen zu können.






Leider haben wir es nicht mehr zu den Höhlen auf der anderen Seite geschafft, da am späten Nachmittag mit einer Durchsage alle Besucher von der Insel gebeten werden (eine Insel mit Öffnungszeiten...)
Wenn ich das nächste Mal in Japan bin, werd ich das aber ganz bestimmt nachholen.

Wir hatten nach einem langen Tag großen Hunger und gingen noch etwas essen (ich hatte 黒鬼ラーメン. oder war's 黒悪魔? auf jeden Fall ne scharfe Nudelsuppe mit dem treffenden Namen "Schwarzer Dämon/Teufel". sehr lecker. und sehr scharf!), und als wir wieder rauskamen, ging die Sonne grade unter. Ich nutzte die Gelegenheit (denn über Tag war er kaum zu sehen gewesen) und machte einige meiner letzten Bilder meines Japanaufenthalts:




Ein perfekter Abschluss eines perfekten Tages.

Mehr Bilder von Kamakura und Enoshima wie immer in der Gallerie.


Fortsetzung folgt, in der ich von einem krönenden Abschluss erzähle.


Musik: Farin Urlaub - Insel

Mittwoch, 18. August 2010

Tokyo, Teil 2 - Vom "Hanami", von Asakusa und Ueno

Nachdem ich den ersten Tag allein in Tokyo verbracht hatte, begleitete ich die Damen am 29. zum "Hanami". Es war die Lehrerin, die bereits das Bounenkai veranstaltet hatte, die auch dieses Mal zum Blütenfest lud.
Treffpunkt war bei ihr zu Hause und wir hatten geglaubt, dass es dann von da aus in irgendeinen Park gehen würde. Aber Pustekuchen!
Den meiste Zeit waren wir bei ihr Zuhause (was gab's eigentlich zu essen?), nur machten wir irgendwann einen kurzen Abstecher zu dem Sakura Straßenfest umme Ecke. Da war ja gute Stimmung - einen Erdbebensimulator gab's auch - aber so ganz das, was man sich für gewöhnlich unter einem Hanami vorstellt, war's nicht. Nett war es aber trotzdem.


Den folgenden Tag verbrachten wir in Asakusa und Ueno, denn ich wollte gern nochmal dahin. Auch weil zwischen dem Kaminarimon und dem Sensoji eine kleine Straße mit etlichen kleinen Krimskrams Geschäften liegt. Und ein paar Mitbringsel fehlten mir noch.
Folgend eine kleine Auswahl der Bilder, die ich an dem Tag gemacht habe. Den Rest findet ihr wie immer in der Gallerie.





Heh, ich liebe das Bild ^^


Nach Asakusa ging's nochmal nach Ueno:



Da war ganz schön was los im Park und Umgebung.
Überall wurden die Kirschblüten gefeiert. Es gab Essen, Essen, Essen - und Spiele für die Kinder. Irgendwo führte auch jemand eine Art Theaterstück auf.



Und natürlich habe ich auch selbst ein bisschen die Blüten gefeiert



Waren wir danach noch irgendwo essen? War das der Tag, an dem wir erfolglos nach dem Bookoff gesucht haben? Lang ist's her...


Aber! Am 31. hatten wir uns für Karaoke verabredet. Mein letztes vor der Abreise.
Aber eigentlich war es zu Ehren einer anderen. Den ich war nicht der einzige, der kurz vor der Abreise stand. Es war lustig wie immer und anschließend ging es noch zum obligatorischen Purikura (nun gut, soo obligatorisch war es dann doch nicht. ich hatte mich dem diesmal entzogen). Danach waren wir noch essen in nem Family Restaurant und am Abend brachte ich noch die Prinzessin zu ihrem Prinzen, der am Abend in Ebisu eine Audienz gab.
Ich selbst hatte keine Einladung bekommen, doch hatte angeboten, mit der Prinzessin zu warten.
Aber wie das ja so ist mit den Royalen, wird viel Wert darauf gelegt, dass alle geordnet abläuft.
Bloß nicht aus der Reike tanzen und *achem* kein Herumhängen vor den Geschäften. Man will ja nicht die anti-royale Bevölkerung belästigen...


Am darauffolgenden Tag trafen wir uns nochmal zum Mittagessen. Die Prinzessen speiste Kuchen statt Brot und erstattete mir Bericht von ihrem Abend.
Danach begleitete sie mich beim Kündigen meines Handyvertrags (eigentlich möchte ich gar nicht drüber nachdenken...), bevor sie schon wieder los musste (der Adel ist nunmal viel beschäftgigt). Den Rest des Tages habe ich wieder allein verbracht, doch womit ist mir auch diesmal schleierhaft.


Fortsetzung folgt, in der ich von Kamakura und Enoshima erzähle.


Musik: Soft Ballet - Border Days

Dienstag, 17. August 2010

Tokyo, Teil 1 - Unterwegs auf eigener Faust

Erster Teil von vier.

Die Reise nach Tokyo ging dieses Mal recht flott, da ich mir eine Fahrt mit dem Shinkansen "gegönnt" hatte.
Ich gebe zu, nach über einem Jahr ist die Erinnerung an diese Woche ziemlich verschwommen und ich weiß nicht mehr genau, was wann und mit wem passierte.
Ich denke, ich kam irgendwann nachmittags an und war mit zwei deutschen "Tokyoter Damen" am Abend essen. (schon wieder Sukiyaki Udon)
Nu hatten meine Freunde dort auch ihre eigenen Dinge zu erledigen, und so war ich an manchen Tagen auch mich allein gestellt. So auch am Tag nach meiner Ankunft.

Aber es war ein schöner Tag, und so entschied ich mich nach Harajuku zu laufen.
Von meinem Hotel aus schlängelte ich mich durch die engen, labyrinthartigen Gassen des Wohnviertels.



Planmäßig wollte ich durch den Yoyogi Park und einen Abstecher zum Meiji-jingu machen.
Aber wie das so oft ist, sieht die Realität anders aus als der Stadtplan und meine Route wurde etwas erweitert.



Dabei fand ich jedoch einen anderen Schrein, der mir unbekannt war und da ich ohnehin gern spazieren gehe und trotzdem ans Ziel kam, hatte ich keine Einwände.


Schließlich kam ich in den Yoyogi-Park wo gemäß der Jahreszeit alle Hanami feierten.



Und gar nicht mehr so weit davon liegt auch der Meiji Schrein



Hier klicken für noch mehr Bilder.


Anschließend war ich noch auch der Takeshita-doori (dort, wo die vielen hippen, kleinen Geschäfte liege), doch wohin es danach ging, weiß ich nicht mehr genau. Entweder Richtung Shibuya oder zurück nach Shinjuku. Auf jeden Fall habe ich beides noch während meines Aufenthaltes besucht, keine Frage.

Fortsetzung folgt, in der ich von Karaoke, meinem "Hanami", und von Asakusa und Ueno erzähle.


Musik: Shichisanshiki - Tokyo Hanabi

Abschied von Osaka

Es war, glaub ich, der 27. März 2009, als ich Osaka Auf Wiedersehen sagen musste.
Ich hatte in den Wochen zuvor etliche Pakete an mich selbst (bzw. meine Eltern verschickt) und als ich meinen Koffer am Vortag packte, hatte ich immernoch ein Kilo Übergepäck, das sich in der Woche Tokyo, die mir noch bevorstand wohl nicht in Luft auflösen würde...
Ich hatte vieles weggeschmissen und nur noch eine Handvoll Sachen aufbewahrt für meinen Nachfolger.

Eigentlich hatte ich verstanden, dass wir diese Sachen nicht in dem Wohnheim internen Abstellraum abstellen durften, so wie unsere Vorgänger uns ihre Sachen hinterlassen hatte.
Und so hatte ich mit meinem Zimmernachbar vereinbart, dass er meine Sachen für ein paar Tage bei sich unterstellt. Doch irgendwas in der Verständigung war schief gelaufen, und als ich am Morgen vor meiner Abreise bei ihm anklopfte, war er einfach nicht da.
Nund, mit Hilfe eines anderen Bewohners erklärten wir die Situation dem Hausmeister und schließlich konnte ich meine Sachen doch noch in dem Zimmer abstellen. (ob ich zuvor einfach was falsch verstanden oder er sich am Ende meiner erbarmt hat, kann ich nicht wirklich beurteilen. sein Dialekt war einfach zu krass...)

Eigentlich wollte ich noch den "Kahlzustand" meines Zimmers mit einer Fotostrecke dokumentieren, doch dann war doch alles zu chaotisch und ich vergaß den Rest. Ein paar Bilder gibt es aber dennoch.


Das Bad in seiner vollen Pracht:






Dieses Handtuch hatte in der Realität eigentlich ne andere, eher braun-beige Farbe...



Mein Seifen-Arsenal. (man musste ja ein bisschen ausprobieren)


Hier nochmal mein Flur:



Und mein Bett:


Inkl. obligatorischer Wasserflasche und meines treuen Reisebgleiters, der Fuchs - ein Abschiedgeschenk meiner Rollenspielgruppe zuhause in Hamburg.


Was ihr nicht seht ist der Schreibtisch, ein Stauwagen, die Klimaanlage und die "Aussicht" auf den Balkon. Meinen Kühlschrank kennt ihr ja schon.


Nachdem alles geregelt war, machten wir noch die Zimmer- und Schlüsselübergabe, bevor ich mich dann mit Sack und Pack aufmachte zum Bahnhof und von dort weiter nach Tokyo...


Musik: Ulfuls - Osaka Strut

Montag, 16. August 2010

Geburtstag im Horyuji

Es war der 10. März, auch als Geburtstag des Qai bekannt. Und so sind wir zu meinen Ehren zum Horyuji gefahren.
Wie einige von euch vielleicht erkennen, handelt es sich dabei um einen Tempel. Einer der ältesten, wenn nicht der älteste Tempel Japans, erbaut von, nicht Prinz Shotoku selbst, aber von ihm zu Ehren seines verstorbenen Vaters in Auftrag gegeben und 607 fertig gestellt. (vorerst. später wurde der Komplex natürlich immer mehr erweitert)
Er "beinhaltet" zwei von den ältesten erhaltenen Holzgebäude weltweit, neben vielen National Schätzen und wurde von der UNESCO (wie so einiges andere, was ich in meinem halben Jahr hier in Japan bestaunen konnte) zum Welt Kulturerbe ernannt.
Aber bevor ich mir die Finger noch wund schreibe, fordere ich die Interessenten unter euch lieber auf weitere Informationen im restlichen WWW zu suchen.

Wir sind es diesmal etwas ruhiger angegangen, da es zwar relativ viel auf dem Gelände zu sehen gibt, die Abstände zwischen den Sehenswürdigkeiten allerdings nicht so groß sind.
Und auch heute werde ich einfach mal die Bilder sprechen lassen:










Das folgende Foto dürfte offiziell eigentlich gar nicht existieren...



Und dieses...


...ist vermutlich eins meiner absoluten Lieblingsbilder. Die Farben, der Himmel und die Form der Dächer... einfach toll (scheiß egal ob Eigenloben stinkt).

Wie immer gibt es weitere Fotos hier.


Nachdem wir uns alles angeschaut und noch einige Souvenirs und Mitbringsel gekauft hatten, verließen wir das Gelände wieder, und machten uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Unterwegs machten wir Bekannschaft mit einem Exemplar dieser asiatischen Riesenhornisse. Ein faszinierendes Tier, das ich eigentlich fotografieren wollte... doch dann hat sie sich bewegt und ich bin schleunigst weitergezogen. Nicht das ich sonst große Probleme mit Wespen habe, aber diese Hornissenart gilt als äußerst aggressiv und sticht auch mal scheinbar unprovoziert zu.

Nun, in der umgebenden Stadt selbst fanden wir kein Restaurant, dass uns wirklich ansprach, und so fuhren wir schließlich zurück nach Osaka und aßen dort.
Ich hatte leckere Sukiyaki Udon. Ein wunderbarer Abschluss meines Geburtstags.


Musik: Cube Juice